Trombicula 
    autumnalis und Dermanyssus gallinae 
    bei Kaninchen,
selten auftretende Parasiten
Esther van Praag, Ph.D.   
    - Übersetzung: Susanne Weegmann
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          Beide Parasiten befallen spezifisch 
            andere Spezies, können aber auch Kaninchen befallen. Trombicula 
            autumnalis, oder Erntemilbe, von der selben Gattung wie der Sandfloh, 
            findet man bei Kaninchen, die freien Auslauf in einem Garten haben: 
            Die weibliche Milbe legt ihre Eier in die Erde. Die geschlüpften Larven, 
            die man kaum mit dem bloßen Auge sehen kann, wandern in das Gras und 
            warten, bis ein geeignetes Wirtstier kommt. Nur diese Larven plagen 
            Kaninchen, Katzen, Hunde oder Menschen; die Entwicklung der weiteren 
            Stadien setzt sich in der Erde fort. Der Parasit saugt bis zum Dreifachen 
            seiner eigener Körpergröße Körperflüssigkeit  ein, danach fällt er auf die Erde ab, um seinen 
            Lebenszyklus zu vervollständigen.
          Dermanyssus gallinae, auch rote Milbe 
            genannt, kann zufällig auch  Kaninchen 
            befallen, besonders solche, die in Gemeinschaft mit Vögeln leben.
  
 Klinische 
            Zeichen
          Die Larven werden 
            hauptsächlich am Kopf des Kaninchens (Ohren, innere und äußere Ecken 
            der Augen, Kinn), dem Genick und der Schulterpartie, unter den Vorderbeinen 
            und zwischen den Zehen und im perianale Körperteil  gefunden.
          Beide Parasiten führen zu starkem Juckreiz und zur Bildung 
            von Flecken und Pusteln. Das Kratzen bewirkt Selbstverstümmelung, 
            Wunden und möglicherweise sekundäre bakteriellen Entzündungen.
          Diagnose
          Eine rein visuelle Untersuchung ist nicht immer ausreichend, 
            um das Vorhandensein von Milben zu bestätigen. Wenn Fellmilben vermutet 
            werden, kann man verschiedene Methoden verwenden, um die Diagnose 
            zu sichern:
          
            
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            die Klebeband-Methode, 
          
            
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            die Hautabstrich-Methode (nur oberflächlich, 
            oder auch tiefer, wenn vermutet wird, dass die  Milben sich in die Haut gebohrt haben) 
          
            
            •           
            
            
            die Ansaug-Methode mit Auffangen 
            der Fell-Unreinheiten auf Filterpapier. 
          Abstrich- oder Ansaug-Proben sollten auf einen Mikroskopträger 
            aufgebracht, in Kaliumhydroxid gelöst und unter  dem Mikroskop untersucht werden. Die Chance 
            ist groß, dass man zumindest eine Milbe, eine Larve oder Eier beobachten 
            kann. Haarproben können ebenso in Kaliumhydroxid gelöst und mikroskopisch 
            auf das Vorhandensein von Eiern untersucht werden. Falls in der ersten 
            Probe keine Milben gefunden werden, sollte man andere Stellen des 
            Körpers überprüfen. Wenn die Anwesenheit von Milben unter der Haut 
            vermutet wird, diese aber auch nach einem tiefen Haut-Abstricht nicht 
            gefunden wurden, ist es ratsam eine Biopsie an der verdächtigen Stelle 
            durchzuführen.
          Behandlung
          Die Behandlung von Trombicula autumnalis 
            ist schwierig. Manchmal genügt es dennoch das befallene Tier in eine 
            neue milbenfreie Umgebung zu bringen. Während Fipronil, Permethrins 
            und Organophosphate mit Erfolg bei anderen Tieren zur Behandlung gegen 
            diese Milben benutzt werden, können sie bei Kaninchen alle drei schwere 
            Nebenwirkungen auslösen, sie sollten daher vermieden werden. Der Hersteller 
            von Fipronil (Frontline - Merial) rät daher dringend vom Gebrauch 
            bei Kaninchen ab. Depressionen, krankhafte Appetitlosigkeit, Krämpfe 
            und selbst Tod wurden, besonders bei jungen oder kleineren Tieren 
            beobachtet. Dermanyssus gallinae 
            wird am besten mit Karbamat behandelt, dennoch sind Vorsichtsmaßnahmen 
            am Platze. Dieser Typ von Insektizid kann bei Kaninchen toxische Reaktionen 
            auslösen. Am besten ist es ein pulverisiertes Produkt zu benutzen, 
            um dessen Aufnahme durch die Haut zu vermeiden. Die desinfizierende Vorbereitung der Umgebung ist 
            wichtig (Borsäure, wie etwas Fleabusters®; Vet-Kem Acclaim Plus® - 
            Sanofi; Staykil® - Novartis; Indorex ®- Virbac; Acaricidspray). Ist 
            ein Teppich vorhanden sollte dieser erst ordentlich gesaugt werden, 
            um das Eindringen von Spray oder Puder zu fördern. Schampunieren und 
            Dampfreinigung der Unterlage sind nicht ideal; die zurückbleibende 
            Feuchtigkeit kann das Milbenproblem vergrößern. Während der Behandlung 
            der Umgebung sollten die Kaninchen in einem anderen Teil der Wohnung 
            gehalten werden, um die Gefahr des Kontaktes mit den Produkten zu 
            vermeiden. For detailed 
            information on fur mite infestation in rabbits,  see: “Skin Diseases of Rabbits” by E. van Praag, 
            A. Maurer and T. Saarony,  408 pages, 2010. Weitere InformationenBeck W. Farm animals as disease vectors of parasitic 
            epizoonoses and zoophilic dermatophytes 
            and their importance in dermatology. Hautarzt. 
            1999; 50(9):621-8.  Cerny V, Rosicky B. Mammals as 
            source of ectoparasites in towns. Folia 
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            Therapeutic trial of ivermectin against Notoedres 
            cati var. cuniculi infection 
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            2000; 93(2):149-58.  | 
 
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