Krätzmilbe: Sarcoptes scabiei und Notoedres cati
Esther van Praag, Ph.D.   -   Übersetzung: Susanne Weegmann
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          Sarcoptes scabiei trifft
  man, wenn auch nicht mit gleichbleibender Häufigkeit auf der ganzen Welt an.
  Kaninchen in Nordeuropa und England sind selten von einem Krätzmilbenbefall
  betroffen; in Israel und anderen subtropischen Gegenden sind sie der
  Hauptverursacher von Hauterkrankungen bei Kaninchen. In den USA ist es von
  Region zu Region unterschiedlich. Krätzmilben stellen eine zoonotische Gefahr
  dar; sie können Hunde, Katzen und Menschen befallen und eine vorübergehende
  juckende Dermatose (Hauterkrankung) verursachen. Die grabende Milbe Notoedres
  cati wurde in vereinzelten Fällen bei Kaninchen festgestellt.
  
 Diese Parasiten verbreiten sich, durch Nymphen und
  Larven, die auf der Oberfläche der Haut liegen, schnell von einem Kaninchen
  zum anderen. Nur die erwachsenen weiblichen Milben bohren sich in die Haut und
  machen Tunnel, wo sie bis zu 5 Eier in ihrem ganzen Leben ablegen. Die
  Larven, die aus den Eiern schlüpfen, leben im ersten Stadium ihres Lebens in
  diesen Tunnels. Nur die erwachsenen Männchen und älteren Larven leben auf der
  Hautoberfläche. Der komplette Lebenszyklus vom Ei bis zum Erwachsenen dauert
  ungefähr 2 bis 3 Wochen. Dies sollte in Betracht gezogen werden, wenn man ein
  Kaninchen behandelt.
  Klinische Zeichen
  Die Wunden erscheinen zuerst an den Lippen und an der
  Nase, später rund um den Kopf, dem Genick und manchmal um den Genitalbereich.
  Ein Krätzmilbenbefall (Räude) führt bei Kaninchen zu heftigem Kratzen und
  ablecken der die betroffenen Bereiche. Dies führt zu Alopecia (verlieren des
  Fells). Oft kann man eine Absonderungen eines wässrigen Stoffes feststellen,
  welche sich, nach dem Austrocknen, zu Krusten formt. Diese durch das Kratzen
  verursachte Selbstverstümmelung führt zu Wunden und nachfolgend zu
  bakteriellen Entzündungen. 
  Schwere Befälle führen zu Anämie und Leukopänie (Verringerung von weißen
  Blutzellen). Das Kaninchen wird lethargisch und kann innerhalb von wenigen
  Wochen sterben.
  
 Diagnose
  Kaninchen können von Fellmilben
  (Cheyletiellosis) befallen werden. Eine visuelle Untersuchung ist nicht immer
  ausreichend, um das Vorhandensein von Milben zu bestätigen. Wenn Fellmilben
  vermutet werden, kann man verschiedene Methoden verwenden, um die Diagnose zu
  bestätigen:
  •       die Klebeband-Methode, 
  •       die Hautabstrich-Methode
  (oberflächlich; tief, wenn grabende Milben vermutet werden) 
  •       die Vakuum
  Einsaugung-Methode auf ein Filterpapier. 
  Abstrich- oder Einsaug-Proben sollte auf einen Mikroskopträger
  aufgetragen werden, in Kaliumhydroxid aufgelöst und unter  dem Mikroskop untersucht werden. Die Chance
  ist groß, dass man zumindest eine Milbe, eine Larve oder ein Eier findet.
  Haarproben können ebenso in Kaliumhydroxid aufgelöst werden und mikroskopisch
  auf das Vorhanden sein von Eiern untersucht werden. Falls in der ersten Probe
  keine Milben gefunden werden, sollte man auch andere Stellen des Körpers
  überprüfen. Wenn das Vorhanden sein von grabenden Milben vermutet wird, aber
  nichts nach einem tiefen Haut-Abstrich gefunden wurde, ist es ratsam eine
  Biopsie an der Stelle, wo ein Milbenbefall vermutet wird, durchzuführen.
  
 Behandlung
  Milben werden mit 3 Injektionen
  Ivermectin, eine alle 14 Tage, behandelt. Die Umgebung sollte gründlich
  gesäubert werden, da die Milben, auch ohne die Gegenwart des Kaninchenwirts,
  mehrere Wochen überleben können. Sarcoptes scabiei kann Hunde, Katzen und
  Menschen befallen. Die Wunden können jeden 5. Tag mit Benzylbenzoate
  behandelt werden.
  Bei der Behandlung von
  sarcopischen Milben bei Kaninchen hat sich Moxidectin (Quest oder Equest –
  Fort Dodge) als wirksam erwiesen. Bei einer oralen Anwendung konnten bisher
  noch keine nachfolgenden Nebenwirkungen festgestellt werden, wohingegen bei
  einer subkutanen Verabreichung manchmal welche beobachtet werden konnten.
  Die Säuberung der Umgebung ist
  wichtig (Borsäure, wie etwas Fleabusters®; Vet-Kem Acclaim Plus® - Sanofi;
  Staykil® - Novartis; Indorex ®- Virbac; Acaricidspray). Ein Teppich sollte
  zuerst ordentlich gesaugt werden, um das Eindringen von Spray oder Puder zu
  fördern. Shampoonieren und Dampfreinigung sind nicht ideal; die
  zurückbleibende Feuchtigkeit kann das Milbenproblem vergrößern. Während der
  Behandlung der Umgebung, sollten Kaninchen in einem anderen Teil der Wohnung
  gehalten werden, um die Gefahr des Kontaktes mit den Produkten zu vermeiden. 
  Wenn das Milbenproblem nicht gelöst werden kann, muss man die
  Anwesenheit von Hunden oder Katzen (beide können Überträger ohne Symptome
  sein) in Erwägung ziehen, oder Parasiten, welche die Behandlung überlebten,
  in Betracht nehmen.
  
 For detailed information on
  infestation by Sarcoptes scabiei
  in rabbits,  see: “Skin Diseases of Rabbits”, by E. van Praag, A. Maurer and T. Saarony,  408 pages, 2010. DanksagungThanks are due to K. Hermans, DVM (Kliniek voor Pluimvee en Bijzondere
  Dieren, University of Gent, Belgium) to Z.
  Aizenberg, DVM (The Koret School for Veterinary
  Studies, The Hebrew University of Jerusalem, Israel), to Michel Gruaz
  (Switzerland), and to Berend Bakker (Indonesia) for the permission to use
  their illustrative material.
  Weitere InformationenBeck W. Farm animals as disease
  vectors of parasitic epizoonoses and zoophilic dermatophytes
  and their importance in dermatology. Hautarzt.
  1999; 50(9):621-8. 
  Cerny V, Rosicky B. Mammals as
  source of ectoparasites in towns. Folia Parasitol (Praha). 1979;
  26(1):93 5.
  Isingla LD, Juyal PD, Gupta PP. Therapeutic trial
  of ivermectin against Notoedres cati var. cuniculi infection in rabbits.
  Parasite. 1996; 3(1):87-9.
  Nfi AN. Ivomec, a treatment against rabbit
  mange. Rev Elev Med Vet Pays Trop. 1992;
  45(1):39-41.
  Wagner R, Wendlberger
  U. Field efficacy of moxidectin in dogs and rabbits naturally infested with Sarcoptes spp., Demodex spp. and Psoroptes
  spp. mites. Vet Parasitol. 2000; 93(2):149-58.
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