Osteophyt oder Knochenauswuchs

 

 

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Scanning eines betäubten Kaninchens

Rechts: MRI oder Kernspinresonanztomographie eines Osteophyten im Kniegelenk (im Kreis)

 

 

Ein Knochensporn oder Osteophyt besteht aus Knochengewebe und bildet sich vornehmlich an Stellen, wo der Knochen belastet wird. Die Bezeichnung Knochensporn ist allgemein gebräuchlich, jedoch schlecht gewählt.  Die meisten Sporne bilden nicht nadelartige Strukturen, sind rund und glatt und es dauert längere Zeit, bis sie diese Form erreicht haben. Die Gefahr eines derartigen Wachstums besteht in der Kompression von danebenliegenden Blutgefäßen und Nerven. Letztere verursachen oft Schmerzen und Entzündungen, in seltenen Fällen auch Muskel-Atrophien. Osteophyten finden sich meist in Gelenken oder in der Wirbelsäule.

Als vordringlichste Behandlung empfiehlt sich Ruhigstellung und Verabreichung von schmerzstillenden Medikamenten, wie NSA(ID) (schwach wirkende Analgetika), um die durch den Sporn verursachten Schmerzen und die Entzündung zu reduzieren). Sie müssen nicht unbedingt täglich verabreicht werden, ein bis zweimal pro Woche genügt in den meisten Fällen. Als letzte Maßnahme kommt auch eine chirurgische Entfernung des Osteophyten in Betracht, was jedoch unter Umständen die Situation verschlechtern kann. Oft bilden sich Osteophyten an Stellen, die eine Operation verunmöglichen

Neuerdings wird zur Behandlung von Arthrose, wie auch bei Osteophyten bei Kaninchen der Wirkstoff Glucosamine/Chondroitin (der in den Medikamenten Cosequin und Adequan enthalten ist) angewendet.

Cosequin wurde bei Kaninchen dem Carpenter’s Formelbuch entsprechend verabreicht, was bedeutet „empirisch anwenden gemäß Anordnung bei Katzen“, d.h. Dosierung beginnen mit ¼ Teelöffel 2x täglich während vier Wochen und anschließend noch 1x täglich.

Für Adequan ist die Dosierung 2.2 mg/kg, SC, oder IM, 1x wöchentlich während einem Monat, anschließend 1x alle zwei Wochen.

Beide Produkte wirken nicht sofort. Meistens zeigt sich eine positive Wirkung erst nach ca. 4 Wochen.

Cosequin und Adequan haben keine analgetischen Eigenschaften, es wird daher die Verabreichung von Schmerzmitteln, vornehmlich Metacam (Meloxicam) empfohlen und zwar genügt ein Tropfen einmal oder zweimal pro Woche.  Es gibt eigentlich keine Regel, am besten ist es, das Kaninchen zu beobachten und notfalls (wenn das Tier Anzeichen von Schmerz zeigt), eine  Ketoprofen-Injektion zu geben als zusätzliches Schmerzmittel, z.B. 1x alle 3 Wochen, da Ketoprofen langfristig zu wirken scheint.


Weitere NSA(ID) die bei Kaninchen verwendet werden dürfen findet man
hier.

Danksagung

Ich danke herzlich Frau E. Besomi für ihre Kontrolle und Korrektur der Übersetzung und Herrn Akira Yamanouchi (Japan) für seine Erlaubnis Bilder aus VEIN (Veterinary Exotic Information Network, http://vein.ne.jp/) zu verwenden.

Weitere Informationen

Williams JM, Zhang J, Kang H, Ummadi V, Homandberg GA. The effects of hyaluronic acid on fibronectin fragment mediated cartilage chondrolysis in skeletally mature rabbits. Osteoarthritis Cartilage. 2003 Jan;11(1):44-9. 

 

 

 

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