Pilz Dermatose oder oberflächliche Pilzerkrankung

 

 

Esther van Praag, Ph.D.   -   Übersetzung: Susanne Weegmann

 

 

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Warnung: Dieser Text könnte Bilder enthalten die für empfindliche Personen nicht geeignet sind.

Pilzerkrankungen kommen weder bei Wild-, noch bei Hauskaninchen häufig vor, und tritt selten als Tierseuche auf. Es kommt vielmehr zu vereinzelten Infektionen bei einzelnen Kaninchen. Es wird angenommen, dass Kaninchen mit einem geschwächten Immunsystem anfälliger für diese Erkrankung sind.

Die auslösenden Faktoren sind zwei krankheitserregende Pilze:

-   Trichophyton mentagrophytes = Ringelflechte:

     Kann ohne Symptome im Fell des Kaninchens übertragen werden

-   Microsporum canis

Die Ringelflechte ist der Hauptverursacher für Pilzerkrankungen. Sie befällt nicht nur die Epidermis (Oberhaut), sondern auch anhängende Strukturen wie Haarfollikel und Haarschäfte. In einigen Fällen wurden bei  Kulturen von befallenen Gewebe das Vorhandensein von Microsporum sp. nachgewiesen.

Klinische Zeichen

Kennzeichnend beginnen die Wunden rund um den Kopf und dehnen sich auf die Beine und Füße, spezifisch bis zum Zehnagelbett, aus. Die Wunde ist angeschwollen, begrenzt und erythematös (rötlich). Sie zeigt trockene Krusten mit wenig oder keinem Juckreiz und fleckigem Haarausfall. Das Gewebe unter den Krusten ist gewöhnlich entzündet und an den Haarfollikel bilden sich Abszesse, als nachfolgendes Ergebnis von bakteriellem Einfall.

Eine histologische Schnitt zeigt Hyperkeratose, Haarbalgentzündung, Akanthose (Verdickung der Epidermis) und diffundierte Infiltration der Leukozyten in die Hautschicht.

Dr. Katleen Hermans

Pamela Alley

Michel Gruaz

Prof. Richard Hoop

Schlimmer Fall einer Pilzinfektion auf der Haut, Gliedern und Kopf (top), foot (middle), with alopecia and crusty skin.

Diagnose

1.    Kulturen auf  pilzartige oder dermatophytes Mittel. Man muss jedoch bedenken, dass die erhaltenen Ergebnisse nicht unbedingt zuverlässig sind und mit einer histologischen Studie vervollständigt werden sollten.

Prof. Richard Hoop

Fungal culture in a Petri dish

 

2.    Identifikation durch Hautabschabungen, aufgelöst in 10 % Kaliumhydroxid. Dies ermöglicht es die verschiedenen Arthrosporen zu erkennen.

3.    Fluoreszenz (UV-Licht) ist wenig hilfreich. Der Pilz (Trichophyton mentagrophytes) fluoresziert nicht, bei anderen Pilze ist es artabhängig: manche fluoreszieren, manche nicht.

4.    Gomori Methanamine Silberfärbung, Gridley Pilzfärbung und periodische acid-Schiff (PAS) Reaktionsfärbung sind alles Methoden, die dazu beitragen das Vorhandensein von Artherosporen nachzuweisen und sie zu erkennen.

Die Diagnose muss andere Ursachen für krustigen Haarausfall, welcher häufig auf Kopf und Ohren vorkommt, ausschließen (genetische Haarlosigkeit, Trauma, Haarausfall durch Enthaarungsmittel, Fell ausreissen).

Lynne Huntley

Rabbit suffering a fungal skin infection. Alopecia has appeared on the chin and on the body.

Lynne Huntley

Crusts appear on lips and chin. To avoid contamination of the contagious fungus, plastic disposable gloves are worm during the examination and handling of the rabbit.

Behandlung

Die Haare rund um die Wunde werden am Besten abgeschnitten und anschließend verbrannt.

Die beste Behandlung für Pilzdermatose ist eine orale Gabe von Griseofulvin (Walton Pharmaceuticals Ltd., UK) (25-50 mg/kg oral, alle 24 Stunden, oder aufgeteilt alle 12 Stunden). (Während dem Verabreichen des Medikaments sollten Handschuhe getragen werden). Die Behandlung sollte noch 2 Wochen lang, nach dem Verschwinden der klinischen Anzeichen fortgesetzt werden.

Örtliche Behandlung mit Anti-Pilz-Creme ist ebenfalls möglich:

       Intraconazole (Aronex Pharmaceuticals, USA) (10 mg/kg einmal am Tag, während 15 Tage)

       Clotrimazole Creme (Veltrim, USA)

       Miconazole Creme (Conofite, USA)

Die meisten der erwähnten Produkte sind für Kaninchen nicht zugelassen; Literatur Referenzen behaupten jedoch, dass diese Medikamente die besten Behandlungen  für Pilzdermatose bei Kaninchen sind.

Die Umgebung des Kaninchens sollte sorgfältig gereinigt werden: saugen, Handtücher abkochen und Oberflächen mit 1:10 Bleichmittelwasser säubern.

More detailed information on fungal dermatitis in rabbits and treatment options can be found in:

Skin Diseases of Rabbits

by E. van Praag, A. Maurer and T. Saarony,

MediRabbit.com, 2010.

Paperback, 408 pages.

Danksagung

Thanks are due to Lynne Huntley (USA) and to Kathleen Hermans, D.V.M. (Kliniek voor Pluimvee en Bijzondere Dieren, Universiteit Gent, Belgium) and to Prof. Richard Hoop (Institut für Veterinärbakteriologie, University of Zurich, Suisse) and to Michel Gruaz (Switzerland) for their pictures.

Weitere Informationen

K. L. Banks, T. B. Clarckson (1967) Naturally occurring dermatomycosis in the rabbit. J. Am. Med. Assoc. 151: 926-29.

K. W. Hagen (1969) Ringworm in domestic rabbits: Oral treatment with griseofulvin. Lab Anim. Care 19: 635-638.

E. V. Hillyer, K. Quesenberry, S. Valkoff (1997) Ferrets, Rabbits and Rodents: Clinical Medicine and Surgery, (Editor) Saunders W B Co, p. 215.

L. M. Vogstberger et al. (1986) Spontaneous dermatomycosis due to Microsporum canis in rabbits. Lab. Anim. Sci. 36: 294-97.

 

 

 

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