Pilz
Dermatose oder oberflächliche Pilzerkrankung
Esther van Praag, Ph.D. -
Übersetzung: Susanne Weegmann
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Bilder enthalten die für empfindliche Personen nicht geeignet sind.
Pilzerkrankungen
kommen weder bei Wild-, noch bei Hauskaninchen häufig vor, und tritt selten
als Tierseuche auf. Es kommt vielmehr zu vereinzelten Infektionen bei
einzelnen Kaninchen. Es wird angenommen, dass Kaninchen mit einem
geschwächten Immunsystem anfälliger für diese Erkrankung sind.
Die auslösenden
Faktoren sind zwei krankheitserregende Pilze:
- Trichophyton mentagrophytes =
Ringelflechte:
Kann ohne
Symptome im Fell des Kaninchens übertragen werden
- Microsporum
canis
Die
Ringelflechte ist der Hauptverursacher für Pilzerkrankungen. Sie befällt
nicht nur die Epidermis (Oberhaut), sondern auch anhängende Strukturen wie
Haarfollikel und Haarschäfte. In einigen Fällen wurden bei Kulturen von befallenen Gewebe das
Vorhandensein von Microsporum sp. nachgewiesen.
Klinische Zeichen
Kennzeichnend
beginnen die Wunden rund um den Kopf und dehnen sich auf die Beine und Füße,
spezifisch bis zum Zehnagelbett, aus. Die Wunde ist angeschwollen, begrenzt
und erythematös (rötlich). Sie zeigt trockene Krusten mit wenig oder keinem
Juckreiz und fleckigem Haarausfall. Das Gewebe unter den Krusten ist
gewöhnlich entzündet und an den Haarfollikel bilden sich Abszesse, als
nachfolgendes Ergebnis von bakteriellem Einfall.
Eine
histologische Schnitt zeigt Hyperkeratose, Haarbalgentzündung, Akanthose
(Verdickung der Epidermis) und diffundierte Infiltration der Leukozyten in
die Hautschicht.
Diagnose
1. Kulturen auf pilzartige oder dermatophytes Mittel. Man muss
jedoch bedenken, dass die erhaltenen Ergebnisse nicht unbedingt zuverlässig
sind und mit einer histologischen Studie vervollständigt werden sollten.
2. Identifikation
durch Hautabschabungen, aufgelöst in 10 % Kaliumhydroxid. Dies ermöglicht es
die verschiedenen Arthrosporen zu erkennen.
3. Fluoreszenz
(UV-Licht) ist wenig hilfreich. Der Pilz (Trichophyton mentagrophytes)
fluoresziert nicht, bei anderen Pilze ist es artabhängig: manche
fluoreszieren, manche nicht.
4. Gomori
Methanamine Silberfärbung, Gridley Pilzfärbung und periodische acid-Schiff
(PAS) Reaktionsfärbung sind alles Methoden, die dazu beitragen das
Vorhandensein von Artherosporen nachzuweisen und sie zu erkennen.
Die Diagnose muss andere Ursachen für krustigen Haarausfall, welcher
häufig auf Kopf und Ohren vorkommt, ausschließen (genetische Haarlosigkeit,
Trauma, Haarausfall durch Enthaarungsmittel, Fell ausreissen).
Behandlung
Die Haare rund um
die Wunde werden am Besten abgeschnitten und anschließend verbrannt.
Die beste
Behandlung für Pilzdermatose ist eine orale Gabe von Griseofulvin (Walton
Pharmaceuticals Ltd., UK) (25-50 mg/kg oral, alle 24 Stunden, oder aufgeteilt
alle 12 Stunden). (Während dem Verabreichen des Medikaments sollten
Handschuhe getragen werden). Die Behandlung sollte noch 2 Wochen lang, nach
dem Verschwinden der klinischen Anzeichen fortgesetzt werden.
Örtliche
Behandlung mit Anti-Pilz-Creme ist ebenfalls möglich:
• Intraconazole (Aronex Pharmaceuticals,
USA) (10 mg/kg einmal am Tag, während 15 Tage)
• Clotrimazole
Creme (Veltrim, USA)
• Miconazole
Creme (Conofite, USA)
Die meisten der
erwähnten Produkte sind für Kaninchen nicht zugelassen; Literatur Referenzen behaupten
jedoch, dass diese Medikamente die besten Behandlungen für Pilzdermatose bei Kaninchen sind.
Die
Umgebung des Kaninchens sollte sorgfältig gereinigt werden: saugen,
Handtücher abkochen und Oberflächen mit 1:10 Bleichmittelwasser säubern.
Danksagung
Thanks are due to Lynne Huntley (USA) and to
Kathleen Hermans, D.V.M. (Kliniek voor Pluimvee en Bijzondere Dieren, Universiteit Gent, Belgium) and
to Prof. Richard Hoop (Institut für Veterinärbakteriologie, University
of Zurich, Suisse) and to Michel Gruaz (Switzerland) for their pictures.
Weitere Informationen
K. L. Banks, T. B. Clarckson
(1967) Naturally occurring dermatomycosis in the
rabbit. J. Am. Med. Assoc. 151: 926-29.
K. W. Hagen (1969) Ringworm in domestic rabbits:
Oral treatment with griseofulvin. Lab Anim. Care
19: 635-638.
E. V. Hillyer, K. Quesenberry, S. Valkoff (1997)
Ferrets, Rabbits and Rodents: Clinical Medicine and Surgery, (Editor)
Saunders W B Co, p. 215.
L. M. Vogstberger et al. (1986) Spontaneous dermatomycosis due
to Microsporum canis
in rabbits. Lab. Anim. Sci. 36: 294-97.
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